Knastkinder
Rüdiger Bertram, Rororo 2009, 125 Seiten
Inhalt: Der 12-jährige Jonathan aus Berlin ist Sohn eines Filipinos und einer Deutschen. Bei einem Urlaub in Manila schleicht er sich allein aus dem Hotel und wird in einem der schlechteren Viertel der Stadt ausgeraubt. Eine Gruppe von Straßenkindern hilft ihm zwar, doch sie werden von der Polizei gefasst und wegen einer Lappalie ins Gefängnis geworfen - wie Hunderte von anderen Kindern auch, die hier auf engstem Raum unter erbärmlichen Umständen leben. Jonathan kann seine Eltern nicht benachrichtigen, Geld und Papiere besitzt er nicht mehr. Ein Alptraum scheint wahr zu werden ... Erst nach Wochen gelingt es ihm durch einen Trick, Kontakt zu seinen Eltern aufzunehmen, die ihn aus dem Gefängnis holen können.
Auf wenigen Seiten wird die Geschichte eines jugendlichen Touristen erzählt, die so tatsächlich hätte passieren können. „Knastkinder“ gibt einem einen Einblick in die elendigen Zustände, die teilweise in der Stadt Manila herrschen. Jonathan lernt unfreiwillig das Leben in einem dieser Gefängnisse kennen, in denen eigene Gesetze gelten. Fernab von sämtlichen Komfort und sanitären Anlagen, muss er sich unter den anderen Kindern zurechtfinden, lernen, Kämpfe und Ärger aus dem Weg zu gehen, sich im Notfall aber auch zu verteidigen. Dabei darf er die Zuversicht nicht verlieren, doch noch Kontakt zu seinen Eltern herstellen zu können.
Die Geschichte stellt diesen ständigen Zustand zwischen Hoffnung und Enttäuschung dar. Zusammen mit dem üppigen Zusatzmaterial können Themen wie das Leben der Strassenkids der Philippinen,
Rechtssysteme und Zivilcourage aufgegriffen und dank der eindrücklichen Videos anschaulich vermittelt werden.
Dazu erhältlich wie erwähnt:
- Literaturprojekt zum Buch Knastkinder mit zahlreichen Unterrichtsideen
- DVD mit folgenden Filmen:
Gefängniskinder (30 min.)
Hinter Gittern (30 Min.)
Strassenkinder in den Philippinen (9 Min)
Fairer Handel mit Mangos - erfogreich für die Kinderrechte (23 Min.)